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Berlin, 15.03.2024 Lesezeit: 6 Minuten

Expertentalk im Recruiting

Interview zum Thema Herausforderungen und Trends im Recruiting mit unserem Experten: Patrick Jacobs

Autor: Patrick Jacobs CEO - Hospitality Scout

Patrick Jacobs, ein erfahrener Experte für Recruiting aus der Hotellerie, hat eine beeindruckende berufliche Laufbahn hinter sich.

Nach verschiedenen Stationen, darunter bspw. Hocaboo oder Jobilla, wo er wertvolle Einblicke gewann, sowie als Senior Key Account Manager Hospitality Europe bei Job Union, hat er sich einen Namen in der Branche gemacht. Mit über 1.500 durchgeführten Social Media Kampagnen speziell für die Hospitality-Branche verfügt er über ein umfangreiches Know-how und ein tiefes Verständnis für die Anforderungen und Trends des Sektors. Nun steht Patrick Jacobs an der Spitze von Hospitality Scout, wo er als CEO fungiert. Seine langjährige Erfahrung und sein Fachwissen machen ihn zu einem wertvollen Akteur in der Branche. Unter seiner Führung strebt Hospitality Scout danach, innovative Wege im Bereich des Social Media Recruitings zu gehen und die Bedürfnisse der Hotellerie-Industrie bestmöglich zu erfüllen. Mit seinem Engagement und seiner Leidenschaft ist Patrick Jacobs bestrebt, den Erfolg und das Wachstum von Hospitality Scout weiter voranzutreiben und die Branche auf ein neues Level zu heben. Lassen Sie uns direkt einsteigen!

Welche aktuellen Herausforderungen sehen Sie im Bereich des Recruitings?

Nun, eine der größten Herausforderungen besteht darin, dass wir momentan mehr offene Stellen als verfügbare Fachkräfte haben. Früher hatten wir das Verhältnis von einer Stelle zu 20 Bewerbern, jetzt ist es umgekehrt. Wir müssen daher verstärkt Quereinsteiger ansprechen und dazu alternative Mittel im Recruiting einsetzen, da es nicht mehr ausreichend ist diese mit Hotelcareer und Co. anzusprechen.

Wie gehen Sie mit diesen Herausforderungen um?

Eine Lösung, auf die wir vermehrt setzen, ist das sogenannte Social Media Recruiting. Dabei sprechen wir potenzielle Kandidaten über Plattformen wie Facebook und Instagram an, da sich dort viele Menschen aufhalten. Der Markt hat sich verschoben, und wir müssen uns dort präsentieren, wo die Fachkräfte sind. Durch die Meta-KI können wir sie zielgerichtet und effektiv ansprechen.

Können Sie uns erklären, was genau Social Media Recruiting ist und wie es funktioniert?

Social Media Recruiting gibt es schon eine Zeit lang, aber erst in den letzten drei Jahren haben Unternehmen begonnen, dieses verstärkt zu nutzen. Plattformen wie Hey Jobs, und Jobilla haben hierbei einen großen Marktanteil, sind aber eher Branchenübergreifend aktiv. Wir hingegen haben uns ganz auf die Hospitality spezialisiert. Wir kennen die Ansprüche und Herausforderungen und reagieren mit unseren Kampagnen auf die jeweiligen Gegebenheiten wie Lage, etc. und passen uns bei den Laufzeiten, Umkreis und Fragebögen an, statt standardisiert die Kampagnen zu produzieren. Die Idee dabei ist, Bewerber dort anzusprechen, wo sie sich den Großteil ihres Tages aufhalten: im Internet. Es ist ein personalisiertes und zielgerichtetes Recruiting, das auf den Algorithmen der Plattformen basiert.

Welche Social-Media-Kanäle sind dabei entscheidend?

Die entscheidenden Kanäle sind vor allem Facebook und Instagram, da sie eine breite Basis abdecken und von den meisten Menschen genutzt werden. Die Vereinfachung der Nutzung im Vergleich zu anderen Plattformen ist ebenfalls ein Pluspunkt. TikTok hingegen ist weniger geeignet, da es teurer ist und weniger karriererelevant. Es geht nicht nur um Reichweite, sondern vor allem um die Algorithmen, die die Zielgruppe effektiv ansprechen.

Kann diese Art von Kampagnen auch im Ausland erfolgreich sein?

Ja, es besteht definitiv eine gute Erfolgschance, allerdings müssen wir bedenken, dass jeder Kandidat einzeln kontaktiert werden muss, da jeder potenzielle Bewerber ein Lead ist. Eine Kampagne in Berlin für Housekeeping hat beispielsweise 140 Bewerbungen generiert, was für HR-Manager kaum zu bewältigen ist. Daher sind das Wording und die Kommunikation entscheidend, um die Effizienz zu steigern, aber auch die Tools, die man nutzt um die so erworbenen Leads zu kontaktieren. Und auch hier sind wir der Meinung, dass es nicht immer nur den einen Weg (Anrufen) gibt sondern auch alle anderen Kanäle benutzt werden müssen. Das speziell bauen wir bereits im Wording der Kampagnen ein und bereiten die Kandidaten darauf vor wie mit Ihnen Kontakt aufgenommen wird. So sind die Prozesse im Recruiting auch besser für den Recruiter planbar, und in seinen Arbeitsalltag leichter einzubauen.

Wie sehen Sie den Ausblick für Social Media Recruiting in den nächsten Jahren?

Ich denke, dass Social Media Recruiting in den nächsten 2-5 Jahren weiterhin eine bedeutende Rolle spielen wird. Die Kanäle werden sich kaum ändern, aber mit der Entwicklung von KI ist es durchaus möglich, dass neue Möglichkeiten entstehen.

Sprechen wir kurz über die Rolle der KI im Social Media Recruiting. Wie wichtig ist sie?

Die Bedeutung von KI im Social Media Recruiting wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. KI kann Recruiter unterstützen, indem sie bei der Auswahl der Kandidaten und der Analyse von Daten hilft, um effektivere Kampagnen zu erstellen und zielgerichtet auszuspielen.

Abschließend, bedeutet das Aufkommen von Social Media Recruiting das Ende des klassischen Recruitings?

Klassisches Recruiting, wie beispielsweise das Schalten von Anzeigen in Zeitungen, wird zunehmend ineffektiv, da es nicht schnelllebig genug ist und oft nicht die richtigen Kandidaten anspricht. Social Media Recruiting bietet eine effizientere und zielgerichtetere Alternative, die den aktuellen Bedürfnissen besser gerecht wird.

Vielen Dank, Herr Jacobs, für diese aufschlussreichen Einblicke in das Thema Social Media Recruiting und die aktuellen Herausforderungen im Recruiting-Bereich.

Es war mir eine Freude, vielen Dank für das interessante Gespräch.

Patrick Jacobs CEO - Hospitality Scout

Patrick Jacobs CEO - Hospitality Scout

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