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Cottbus, 26.05.2023

CTK wird „Digitales Leitkrankenhaus"

Lausitz wird Medizin-Reallabor

Der Digitalisierungsgrad in Deutschland weist große Defizite auf. Wir merken das u.a. beim Erledigen alltäglicher Dinge wie Behördengänge, beim Telefonieren oder auch beim Transferieren von Informationen. Die Medizin macht da leider keine Ausnahme.

Das soll sich jedoch in naher Zukunft ändern. Mit einem Pilotprojekt für ganz Deutschland wird erstmals die vollständige Digitalisierung der medizinischen Versorgung einer ganzen Region angestrebt. Unter dem Titel „Digitales Leitkrankenhaus“ erhielt das Cottbuser Carl Thiem-Klinikum 85 Mio. € aus dem Strukturentwicklungsfond. Durch die interdisziplinäre Digitalisierung aller in der Lausitz an der medizinischen Versorgung beteiligten Dienstleister, wird z.B. im Bereich der medizinischen Versorgung eine Reduzierung des administrativen Aufwandes um mindestens 50 Prozent angestrebt.

Wie das Gesamtprojekt mit 31 Teilprojekten aufgebaut ist, welche Ziele es verfolgt, welche digitalen Instrumente eingesetzt und welche Lücken durch Innovationen gefüllt werden sollen, waren Inhalte eines BVMW-Infoabends. Und der damit verbundene Plan, am CTK eine eigene medizinische Universität mit bundesweiter Strahlkraft aufzubauen, war ebenfalls Thema. Hier sollen 2,1 Milliarden Euro bis 2038 fließen. 80 Professuren, ca. 1300 Arbeitsplätze auf 31.000 Quadratmeter Fläche stehen zur Debatte. Ab 2026 sollen die ersten Studenten kommen.

„Wir möchten mit Infoveranstaltungen unseren Mitgliedern die Möglichkeit geben, auszuloten, wie sie von den Projekten wirtschaftlich partizipieren können. Dazu gibt es Infos und Ansprechpartner aus erster Hand. So Ralf Henkler, BVMW Ansprechpartner für die Region Cottbus.

Wichtig dabei zu wissen, dass ein Euro, der in die Gesundheitswirtschaft investiert wird, etwa einen knappen weiteren Euro Investition für das wirtschaftliche Umfeld an Wertschöpfung bedeutet. Dazu präsentierte Sebastian Scholl (CTK, Direktor Finanzen, IT & Digitalisierung) in einem sehr engagierten Vortrag Informationen aus erster Hand. Dabei betonte er: „Es geht bei diesem Projekt nicht um die Zentralisierung des Gesundheitswesens. Wir wollen attraktiv in der Fläche sein.“ Scholl sieht zudem in einem Universitätsklinikum auch ein Projekt, was positiv über die Region hinaus strahlt.

Überraschend ist in diesem Zusammenhang die Nachricht, dass der Geschäftsführer des CTK, Dr. Götz Brodermann, beruflich wechseln wird. Er verlässt Cottbus und wird in München Geschäftsführer der München Klinik gGmbH. Ralf Henkler dazu: „Für mich ist das eine wirklich bedauerliche Nachricht. Götz Brodermann ist innovativer Kopf und Macher des Projektes „Universitätsmedizin“ und ein verlässlicher Partner für den unternehmerischen Mittelstand. Es wird schwer sein, ihn zu ersetzen.

Daniel Bentner, Unternehmensbetreuer bei der Entwicklungsgesellschaft Cottbus, freute sich, bei diesem BVMW-Infoabend ein weiteres Mal „Informationen aus erster Hand (zu) erhalten. Gut zu wissen, was in der regionalen Wirtschaft passiert. Das bietet so detailliert nur ein Verband wie der BVMW. Außerdem bietet eine solche Veranstaltung auch immer eine gute Möglichkeit, sich zu vernetzen.“

Auch Simone Taubenek besuchte das Event. „Projekte haben mehr Chance auf Erfolg, wenn sie von vielen mitgetragen werden“, konstatierte die Bürgermeisterin von Forst (Lausitz). Dazu seien jedoch Informationen nötig. Um weitere Akteure, insbesondere Unternehmen, zu überzeugen und mit ins Boot zu holen, dazu tragen solche Formate vom BVMW bei.“

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