Personalerin mit Problemen

Themen

02.02.2023

Ausbildungsabgabe in Bremen

„Statt einer Prämie brauchen Bremens Mittelständler geeignete Ausbildungs-Bewerber“

Autor: Detlef Blome

„Die seit Jahren bekannte Misere in Bremens Bildungsresort ist vor allem ein strukturelles und kein finanzielles Problem. Als Folge davon gibt es nicht etwa einen Mangel an Ausbildungsplätzen, sondern vielmehr einen Mangel an ausbildungsfähigen Bewerbern."

„Statt einer Prämie brauchen Bremens Mittelständler geeignete Ausbildungs-Bewerber“

So kommentiert Detlef Blome, Leiter der Wirtschaftsregion Bremen und Nordwest-Niedersachsen, Leiter Kreisverband Oldenburg-Bremen des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), zu der von der Bremer Landesregierung geplanten Ausbildungsabgabe. „Die seit Jahren bekannte Misere in Bremens Bildungsresort ist vor allem ein strukturelles und kein finanzielles Problem. Als Folge davon gibt es nicht etwa einen Mangel an Ausbildungsplätzen, sondern vielmehr einen Mangel an ausbildungsfähigen Bewerbern.

Die Zahlen der Agentur für Arbeit für das Land Bremen belegen dies mehr als deutlich: Danach wurden insgesamt rund 6.300 Lehrstellen für das aktuelle Ausbildungsjahr in Bremen und Bremerhaven angeboten. Für etwa jeden zehnten Ausbildungsplatz konnte jedoch kein geeigneter Bewerber gefunden werden. Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber, die keine Lehrstelle gefunden haben, liegt hingegen nur bei 317.

Der Plan der Landesregierung, von jedem Bremer Unternehmer eine Ausbildungsabgabe einzufordern und aus diesem Fond dann jedem ausbildenden Betrieb pro Ausbildungsvertrag jährlich 2.500 Euro zu zahlen, ist alles andere als hilfreich. Will man dem Fachkräftemangel sinnvoll begegnen, sollten besser das duale Ausbildungssystem gestärkt und die Übergänge zwischen Schule, Ausbildung und Beruf optimiert werden.

Als Stimme des Mittelstands fordern wir die Bremer Landesregierung darum auf, die unnütze Ausbildungsabgabe durch einen echten Strukturwandel zu ersetzen. Ein guter Anfang wäre es, den Unterrichtsausfall und den fachfremd erteilten Unterricht in den allgemeinbildenden Schulen zu verringern. Zudem sollten Angebote der Berufsorientierung in schulischen und außerschulischen Lernorten unter Einbindung von Praktikern aus der Wirtschaft deutlich erweitert werden.“

Kontakt: Detlef Blome, Leiter der Wirtschaftsregion Bremen und Nordwest-Niedersachsen, Tel.: 0421- 280 240 38, E-Mail: detlef.blome@bvmw.de

Verwandte Artikel