"Nachhaltigkeit und Energieeffizienz – Wege zur Ressourcenschonung und Kostenreduktion"
Bongkarn Thanyakij, Canva, Pexels
Wer das Thema Nachhaltigkeit strategisch angehen möchte, muss wissen, welche Aspekte für das eigene Unternehmen wesentlich sind.
Wie definiere ich Wesentlichkeit – und wie binde ich diese Erkenntnis effektiv in meine Nachhaltigkeitsstrategie ein?
Hat sich ein Unternehmen dazu entschieden, das Thema Nachhaltigkeit zu einem Bestandteil des strategischen Handelns zu machen, ist bereits ein erster wichtiger Schritt getan. Entscheidend für eine erfolgreiches Beschreiten des Weges ist es, die wesentlichen Handlungsfaktoren herauszufiltern. Dabei gilt es, neben den Auswirkungen des Klimas auf das Unternehmen, ebenso die Auswirkungen des Unternehmens auf das Klima zu berücksichtigen. Das charakterisiert die doppelte Wesentlichkeit. Wer nun einen der fünf möglichen Gipfel strategischer Nachhaltigkeit erklimmen möchte, sollte sein Gepäck weise wählen.
Dabei gilt: Eine Patentlösung, die auf alle Unternehmen gleichermaßen zutrifft, gibt es nicht. Umso wichtiger also, die Definition dessen, was für ein Unternehmen als wesentlich gilt und wie diese Wesentlichkeitsfaktoren in die Geschäftsstrategie integriert werden, ins Zentrum der Betrachtung zu rücken. Auf diese Weise können eigener Anspruch und äußere Anforderungen bestmöglich miteinander vereint werden. Gerade diese äußeren Anforderungen werden für Unternehmen immer relevanter. Ab 2023 werden bereits fast 50.000 Unternehmen unter die Anforderungen der EU-Nachhaltigkeitsrichtlinie CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) fallen. Spätestens dann muss die Wesentlichkeitsbetrachtung im Reporting erweitert werden hin zu einem Konzept der sogenannten „Doppelten Wesentlichkeit“: Die Analyse der Auswirkungen auf das eigene Geschäft (outside-in) wird dann durch eine Analyse der Einflüsse unternehmerischen Handelns auf die Gesellschaft (inside-out) ergänzt.
Ein Blick auf die Praxis zeigt jedoch, dass zur Erfassung von Wesentlichkeitsaspekten eine Vielzahl von Ansätzen, Kategorien und Dimensionen existiert. Dies führt bei den Anwendenden in den Unternehmen zu Verwirrung oder Ablehnung der Anforderungen. Hemmnisse also, die einem holistischen und konsistenten Nachhaltigkeitsmanagement im Wege stehen. Im zweiten Teil der Studienreihe von positive impacts (PI) wurden diese blinden Flecke der aktuellen Berichtsstandards beleuchtet und aufgezeigt, wie sehr die mangelnde Standardisierung bisheriger Ansätze die Qualität der Unternehmenspraxis beeinflusst. Gleichzeitig wurde ein integrativer Ansatz zur Erfassung von Wesentlichkeit in Unternehmen entwickelt, der eine flexible und dennoch holistische Anwendung im Hinblick auf Komplexität, Bewertungsmethoden und Definitionen ermöglicht. Damit lässt sich nicht nur die Qualität des eigenen Ansatzes heben, es wird für Unternehmen auch leichter, bisherige Wesentlichkeitsdimensionen mit den Anforderungen der doppelten Wesentlichkeit in Einklang zu bringen. Alle Hintergrundinformationen zum PI-Ansatz und zum Stand der Wesentlichkeit in deutschen Unternehmen erhalten Sie in der Studie „What’s material?!“, die Sie kostenfrei auf der Homepage von PI herunterladen können.
Gemeinsam mit dem B.A.U.M. e.V. und unterstützt durch die Value Reporting Foundation, die am 30.6.2022 in dem International Sustainability Standards Board (ISSB) aufgegangen ist, sowie die ISS ESG hat PI Parameter zur Erfassung von Wesentlichkeit in Unternehmen entwickelt und den Umsetzungsstand in deutschen Unternehmen empirisch analysiert. Die gesamte Studie finden Sie unter Publikationen auf der Website von PI: positive-impacts.com/de/publications
Weitere Informationen zu den Thema doppelte Wesentlichkeit und der EU-Berichtspflicht erhalten Sie im WebImpuls: