So war das 1. Inspiration-Breakfast Starnberg/Ammersee & Friends bei 1000 Satellites in Gilching
Hans Scherhaufer
Unternehmen können die dringend benötigten Fachkräfte selbst produzieren. Allein mit der dualen Berufsausbildung funktioniert dies aber nicht.
Der Fachkräftemangel ist längst zur Bedrohung für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen geworden. Die „Transformationsprozesse der Digitalisierung, des demografischen Wandels und der Dekarbonisierung verändern mit zunehmender Dynamik den Wirtschaftsstandort Deutschland“, so die Bundesregierung im aktuellen Entwurf des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes.
Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften trifft den Mittelstand besonders hart. Zu Recht forderte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Peter Wollseifer, 2022 die Politik zu einer „Bildungswende“ auf. Er kritisierte, dass der Staat die berufliche Bildung, Berufsbildungsstätten wie Berufsschulen, wie „Stiefkinder“ behandelt. Er empfahl zur Überwindung des Fachkräftemangels und zur Bewältigung der Transformation klare Schritte in Richtung der Gleichstellung von akademischer und beruflicher Bildung.
Es ist für den Mittelstand illusorisch, weiterhin allein auf die Berufsausbildung zur Fachkräfte-Gewinnung zu setzen. Der Fokus darf nicht ausschließlich auf jungen Menschen, den Neuzugängen auf dem Arbeitsmarkt, liegen.
Die konsequente Weiterbildung des Bestandspersonals, das den Betrieb bereits kennt, ist eine größere Chance. Einerseits für das Unternehmen, denn es muss nicht erst zeit- und kostenintensiv neue Mitarbeitende anwerben – wenn sie überhaupt zu finden sind. Andererseits ist dies auch eine gute Gelegenheit für die Menschen selbst. Egal, ob die Transformation ihre Arbeitsplätze gefährdet, sie eine neue berufliche Perspektive suchen oder sie noch gar keine Fachkräfte sind: In jedem Fall sichert berufliche Weiterbildung ihre Zukunft – und die des Unternehmens.
Zu denselben Einschätzungen kommt eine McKinsey-Studie vom Februar 2023: Der aktuelle und zukünftige Arbeitsmarkt gibt nicht das her, was Unternehmen dringend benötigen. Daher bleibt ihnen eigentlich nur Upskilling und Reskilling, also berufliche Weiterbildung, übrig. Natürlich kostet sie Geld. Aber das rechnet sich, so die Studie. Denn die Zahlen der Untersuchung zeigen, dass sich Firmen, die in berufliche Weiterbildung investieren, mit höherer Wahrscheinlichkeit am Markt behaupten.
Link zur Studie
Link zum Artikel DER SPIEGEL über die Studie
Autor: Herr Carsten Hübscher, Beauftragter des Vorstandes für Projektentwicklung
Internationaler Bund, Frankfurt am Main
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