Mittelstandspower!
Die Zigaretten wurden Kassenpatientin Helga Martens (Name von der Redaktion geändert) zum Verhängnis.
Ein MRT wegen Verdachts einer Thrombose enthüllt die Diagnose: Lungenkrebs.
Die Zahl der Krebserkrankungen bewegt sich weiterhin in Deutschland auf hohem Niveau und hat in den letzten Jahren eher zu- als abgenommen. Nach der meist zufälligen Diagnose ist die Wahl des richtigen Krankenhauses von entscheidender Bedeutung. Zu einer Universitätsklinik gibt es Alternativen. Dort wird zwar an vorderster Front geforscht, doch man muss zuweilen Abstriche im Patientenmanagement machen und akzeptieren, dass auch nicht voll ausgebildete Ärzte Therapien durchführen.
Mangels Betten wurde Helga Martens eine ambulante Chemotherapie angeboten. Die Nebenwirkungen waren so heftig, dass nach dem dritten Tag der Notarzt nach Hause kam. Traumatisiert wollte Martens Therapie und Klinik wechseln. Ihr Mann, Mitglied im BVMW, wandte sich in dieser Situation an seinen Verband, den BVMW. Das Verbandsnetzwerk der Gesundheitsexperten benannte einen der bekanntesten deutschen Lungen-Spezialisten: Prof. Dr. Torsten Bauer, Chefarzt der Lungenklinik Heckeshorn am Helios Klinikum Emil von Behring in Berlin-Zehlendorf.
Drei Tage später bekam die Kassenpatientin stationär die zweite Chemotherapie. Durch die Umstellung der Medikation der Chemotherapie leidet sie unter wesentlich geringeren Nebenwirkungen. Die Helios-Klinik bietet Wahlleistungen, und so ist Martens glücklich in ihrem komfortablen Einzelbettzimmer. Eine Zusatzversicherung für den Krankenhausaufenthalt bietet Kassenpatienten Kostendeckung. Martens hat erfahrene Ärzte, regelmäßig schaut ein Pfleger bei ihr vorbei. Ein effizientes Patientenmanagement macht es möglich.
Auch in Sachen „Forschung an vorderster Front“ musste Martens keine Abstriche machen. Die Lungenklinik Heckeshorn ist Mitglied im nationalen Netzwerk genomische Medizin (nNGM). Im Unterschied zu vielen anderen Kliniken dauern Sequenzierung und Analyse der Tumorzellen nur fünf Werktage statt drei Wochen. Durch die Daten können viele Leben gerettet werden, und doch muss dem Patienten eine 19-seitige Aufklärungsschrift überreicht werden, die er achtmal unterschreiben muss – Bürokratiemonster Datenschutz. Das nationale Krebsregister ist leider föderal organisiert und noch nicht so leistungsfähig wie das nNGM. In Berlin-Brandenburg ist die Lungenklinik Heckeshorn jedoch auch hier aktives Mitglied in der Datensammlung.
Die Übergabe der Patientenakte ist zuweilen ein Problem, wie Prof. Bauer beklagt: „Selbst bei einer Verlegung innerhalb des Hauses oder bei Neuaufnahme müssen wir einen Antrag stellen, diese Daten sehen zu können. Hier hat der Datenschutz dem Patienten einen Bärendienst erwiesen.“ Die elektronische Patientenkarte wird seit über zwölf Jahren versprochen. „Dies würde das Zusammenarbeiten national und international deutlich erleichtern“, so Prof. Bauer.