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Berlin, 20.03.2024

Digitale Bildung: Wichtiger denn je

Kernforderungen des Mittelstands

  • Den Mittelstand einbinden und die Vernetzung fördern
  • Lebensbegleitendes Lernen als elementarer Baustein digitaler Bildung
  • Zukunftskompetenzen fachübergreifend vermitteln
  • Infrastrukturelle Rahmenbedingungen verbessern und den DigitalPakt erweitern
  • Qualifizierungsmaßnahmen für das Lehrpersonal vorantreiben
  • Azubis fit machen für die Anforderungen der Industrie 4.0
  • Informatorische Bildung anwendungsbezogen unterrichten
  • Ausbildungs- und Hochschulabbrüche in MINT Fächern verringern

Allgemeines

Die technologischen Weiterentwicklungen, insbesondere durch bahnbrechende Momente bei Künstlicher Intelligenz und insbesondere bei großen Basismodellen wie beispielsweise bei GPT-4, verdeutlichen, dass der stetige digitale Wandel auch den Bildungsbereich vor fundamentalen Herausforderungen stellt. Denn Forschung und Entwicklung neuer Technologien erfordern eine durchgehend hohe Qualität der digitalen Bildung. Gleichzeitig müssen jedoch auch die Akzeptanz und das Wissen um die Nutzung dieser Technologien vorhanden sein, damit durch diese Innovationen auch der Wohlstand in Deutschland erhöht werden kann. Hierbei stehen die menschlichen Kompetenzen und Fähigkeiten im Zentrum – sowohl zu Beginn bei der Entwicklung der Innovationen als auch am Ende der Nutzung von Technologien. So verweist auch der UNESCO Weltbildungsbericht 20231 auf die Tatsache, dass immer die Lernenden und Lehrenden im Zentrum der Nutzung digitaler Technologien stehen müssen. Gleichzeitig muss der Mensch aber auch durch die Entwicklung entsprechender Kompetenzen mit dem technologischen Wandel mithalten.

Dabei steht es aktuell nicht bestens um die digitale Bildung in Deutschland. Der durch die Corona-Pandemie gezwungenermaßen erfolgte Schub bei der Digitalisierung wurde bei der Rückkehr in die Normalität oft nicht weiterentwickelt. Dieser Stillstand in der digitalen Bildung kommt für den Mittelstand als Arbeitgeber einer Katastrophe gleich. Denn Bildung steht am Anfang der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfungskette. Jeder Lernort, angefangen bei Kindergärten und Grundschulen bis zu Berufsschulen und Ausbildungsbetrieben, Universitäten und Weiterbildungseinrichtungen, soll neben dem allgemeinen Wissens- und Kompetenzerwerb auch auf das Arbeitsleben vorbereiten und dabei begleiten. Wenn also die Digitalisierung das Arbeitsleben zunehmend verändert, müssen Politik und Träger der schulischen, beruflichen und akademischen Bildung entsprechend handeln. Deswegen ist die fehlende Fortsetzung des DigitalPakts, trotz Einigung im Koalitionsvertrag, ein fatales Zeichen. Daneben ist keine Veränderung beim Trend des stetig wachsenden Fachkräftemangels in Digital-Berufen in Sicht.

Deswegen hat Der Mittelstand. BVMW e. V. die folgenden Forderungen ausgearbeitet, um auf wichtige Faktoren in der digitalen Bildung hinzuweisen. Insbesondere sind das lebensbegleitende Lernen und die Weiterbildung unserer Auffassung unersetzlich. Denn die Vorbereitung auf die Arbeitswelt endet nicht mit dem Abschluss einer Ausbildung oder dem Studium. Im Gegenteil, Qualifizierung ist ein fortlaufender Prozess, der sich ständig den Anforderungen einer sich wandelnden Welt stellen muss. Dieser dynamische Charakter der beruflichen Entwicklung stellt eine grundlegende Herausforderung dar und unterstreicht die Notwendigkeit kontinuierlicher Weiterbildung.

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Positionspapier „Digitale Bildung: Wichtiger denn je“ (03/2024)  pdf / 226,3 KB

Ihr Ansprechpartner zu diesem Thema

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Paul Ruland

Referent Internet & Digitales

Potsdamer Straße 7

10785 Berlin

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Literaturverzeichnis:

  1. United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO) (2023): Global Education Monitoring Report Summary 2023: Technology in education: A tool on whose terms?.
  2. Schöpp, M., Risius, P., Martin, V., & Jansen, A. (2021). Neue (digitale) Wege in der Berufsorientierung: So können sich Unternehmen einbringen (No. 2/2021). KOFA-Studie. https://www.kofa.de/media/Publikationen/Studien/Digitale_Berufsorientierung_2_2021.pdf
  3. Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats des BMWK (2022): Die Zukunft der Arbeit in der digitalen Transformation https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Ministerium/Veroeffentlichung-Wissenschaftlicher-Beirat/gutachten-wissenschaftlicher-beirat-die-zukunft-der-arbeit-in-der-digitalen-transformation.pdf?__blob=publicationFile&v=1
  4. Initiative D21 e. V. (2023): D21-Digital-Index 2022/2023: Jährliches Lagebild zur digitalen Gesellschaft. https://initiatived21.de/publikationen/d21-digital-index
  5. World Economic Forum (2023): Future of Jobs 2023: https://www.weforum.org/publications/the-future-of-jobs-report-2023/
  6. Münchner Kreis (2020): Kompetenzentwicklung für und in der digitalen Arbeitswelt. Positionspapier des Münchner Kreis-Arbeitskreis „Arbeit in der digitalen Welt“ https://www.muenchner-kreis.de/wp-content/uploads/2022/06/MUENCHNER-KREIS-Kompetenzpapier.pdf
  7. Antwort der Landesregierung NRW auf eine kleine Anfrage vom 17. Juni 2021 der Abgeordneten von Bündnis 90/ Die Grünen (2021). 5604: https://gruene-fraktion-nrw.de/wp-content/uploads/2021/06/Antwort-17-14551-Alles-zum-Digitalpakt.pdf
  8. Antwort der Bundesregierung auf die kleine Anfrage der Fraktion CDU/CSU (2023): Aktueller Planungsstand zum Digitalpakt 2.0. Drucksache 20/7537: https://dserver.bundestag.de/btd/20/078/2007815.pdf
  9. Hellmig Lutz; Schieckoff, Bentley; Schwarz, Richard; Süßenbach, Felix (2023): Informatik-Monitor 2023/24. Zur Situation des Informatikunterrichts in Deutschland. Gesellschaft für Informatik e. V. & Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e. V https://informatik-monitor.de/fileadmin/GI/Projekte/Informatik-Monitor/Informatik-Monitor_2023-24/PDF-Versionen/Informatik-Monitor_auf_zwei_Seiten.pdf
  10. Heublein Ulrich; Richter, Johanna; Schmelzer, Robert; Sommer, Dieter (2014): Die Entwicklung der Studienabbruchquote an den deutschen Hochschulen. Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) https://www.dzhw.eu/pdf/pub_fh/fh-201404.pdf

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