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17.05.2023

Mittelstand warnt: Jeder Vierte Betrieb denkt an Abwanderung

Die Unzufriedenheit des Mittelstands mit der Politik ist spürbar gestiegen.

Autor: Thomas Kolbe

Angesichts schlechter Rahmenbedingungen, Überbürokratisierung und explodierender Energiekosten zieht jeder vierte Mittelständler nach einer Studie des DIHK eine Verlagerung seines Betriebs ins Ausland in Erwägung. Die Politik müsse jetzt umsteuern und Ideologie gegen Realität und marktwirtschaftliche Reformen eintauschen, so NRW-Landesgeschäftsführer Herbert Schulte vom Mittelstandsverband BVMW:

„Der Mittelstand sieht sich mit einem hochexplosiven Problemcocktail konfrontiert. Neben die traditionell zu hohe Abgabenlast und wuchernde Bürokratie sind hohe Energiepreise getreten, die vor allem die Margen in der Industrie zerstören und eine Abwanderungswelle heimischer Betriebe auslösen. Gelingt uns nicht die Trendwende hin zu marktwirtschaftlichen Reformen bei gleichzeitigem Rückbau des expandierenden Staatsapparats, müssen wir mittelfristig mit Wohlstands- und Arbeitsplatzverlusten in größerem Ausmaß rechnen. Der wirtschaftspolitische Pfad der Ampel-Koalition ist unbezahlbar und ideologisch auf das Klimathema fixiert, was den notwendigen Reformprozess bislang im Keim erstickt hat. Die Koalition setzt auf Globalsteuerung anstatt der Entscheidungskompetenz der einzelnen Wirtschaftssubjekte zu vertrauen. Bundes- wie Landespolitik müssten jetzt Maßnahmen zum Bürokratieabbau und zur Stimulierung einer innovativen Gründerkultur auf den Weg bringen, um unserem Standort neues Wachstum einzuhauchen, nachdem zuletzt Konsum- und Industriedaten katastrophal abgestürzt sind. Der private Sektor befindet sich längst in einer tiefen Rezession, die nur noch durch expansive Schuldenprogramme des Staates statistisch überdeckt wird.“

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