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Internet & Digitalisierung
19.04.2024

Industrie 4.0, Automatisierung und Vakuum

54. Treffen von „Präzision aus Jena“ bei der VACOM GmbH

Autor: Dietmar Winter

Gemeinsam mit der EIT Manufacturing Central gGmbH aus Darmstadt und der VACOM Vakuum Komponenten & Messtechnik GmbH hatte die BVMW-Fachgruppe nach 2010, 2013 und 2019 bereits zum 4. Mal in das Hightech-Unternehmen am Rande von Jena eingeladen.

Nach der kurzen Vorstellungsrunde der Teilnehmer stellte der CTO, Dr. Klaus Bergner, die VACOM GmbH vor. 1992 als 2-Personen-Betrieb von Frau Dr. Ute Bergner gegründet hat sich das Unternehmen im Laufe der Jahre zu einem weltweit agierenden Player auf dem Gebiet der Vakuumtechnik mit gegenwärtig 450 Mitarbeitern entwickelt. Diese Technologie ist unabdingbar u.a. in der Halbleitertechnik, Medizintechnik, in der Forschung sowie der Luft- und Raumfahrt. Um die hohe Qualität zu gewährleisten setzt VACOM auf eine Fertigungstiefe bis zu 90%. In den letzten Jahren wurde ein jährliches Wachstum von 20-30% erreicht.
Danach informierte Fertigungsleiter Michael Wetzel-Staar über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei der Intra-Logistik. Ziel ist es, immer das richtige Material mit der richtigen Qualität zum richtigen Platz zu transportieren. Auf Grund der Fülle der Produkte (Losgröße 1 bis 200 pro Jahr) ist dies so komplex, dass es nur mit konsequenter Digitalisierung zu erreichen ist.

Natürlich spielt die Energie im Unternehmen eine wichtige Rolle. Mit dem Einsatz von Photovoltaik und architektonischen Innovationen wurde der Energieverbrauch bei VACOM gesenkt. Dass der Strompreis durch den steigenden Anteil erneuerbarer Energien volatiler wird, darauf wies Herr Pascal Benoit, GF der Enit Energy IT Systems GmbH aus Freiburg hin. Energiewende im Unternehmen sollte Chefsache sein. Nicht die Regulierung, sondern der Markt erfordern Handeln, so sein Credo. Man sollte seinen Energieverbrauch ständig im Blick haben. Da die Strompreise gegenwärtig recht niedrig sind könnte man jetzt einen Drei-Jahres-Vertrag abschließen. Allerdings wisse man natürlich nicht, wie es danach aussieht.
Im letzten Vortrag brachte Kerim Galal, GF der innoSEP GmbH aus Hannover, konkrete Beispiele von KI in der Praxis mit spezieller Software für die Industrie. Einsatzgebiete können die Qualitätssicherung, für die ein spezieller Sensor die Daten liefert. Aber auch bei der Optimierung von Produktionsprozessen sozusagen in Echtzeit kann KI genutzt werden, was er am Beispiel eines Wellpappenherstellers zeigte. Eine weitere Anwendung ist beim Testen möglich. Am Beispiel eines Reifenprüfstandes der Fa. Goodyear erläuterte Herr Galal, wie der Bediener durch KI entlastet werden kann.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete der Betriebsrundgang durch die Produktionshalle von VACOM. In zwei Gruppen führten jeweils Dr. Bergner und Herr Wetzel-Staar durch die Räumlichkeiten. Hier wurde gezeigt, wie die Digitalisierung in der Praxis funktioniert und die Abläufe optimiert werden. Die zahlreich gestellten Fragen seitens der Besucher zeigte das hohe Interesse, sie wurden geduldig beantwortet.
(Bilder vom Betriebsrundgang folgen)

Ein herzliches Dankeschön an Herrn Dr. Bergner und Herrn Gründger für die Gastfreundschaft und die Bewirtung sowie die Einblicke in die Produktion der VACOM. Danke auch an Herrn Wetzel-Staar, Herr Benoit und Herrn Galal für die interessanten Vorträge und Informationen und an Frau Grätz für die Unterstützung bei der Organisation.

Text: Dietmar Winter
Fotos: VACOM

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