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17.01.2024

Quantentechnologie – technische Informationsverarbeitung am physikalischen Limit

53. Treffen von „Präzision aus Jena“ führt in die faszinierende Welt der Photonen

Autor: Dietmar Winter

Das Interessen war groß, als die BVMW-Fachgruppe in das Abbe Center of Photonics einlud. 26 Unternehmer und Techniker, nicht nur aus Jena, auch aus Gera, Zella-Mehlis und sogar aus Aue, ließen es sich nicht entgehen, Einblicke in diese Technologie zu bekommen.

Nach der Begrüßung durch Herrn Winter erfolgte wie immer die kurze Vorstellungsrunde. Dabei wurde offensichtlich, wie breit das Spektrum der Teilnehmer war: Metallverarbeitung, Medizintechnik, 3D-Druck, Optik, Engineering, Elektronik, um nur einige zu nennen.

Zunächst stellte der Leiter des Centers, Dr. Christian Helgert, seine Einrichtung vor. Das Abbe-Center of Photonics ist ein Forschungszentrum der Friedrich-Schiller-Universität. Es besteht aus 55 Arbeitsgruppen, die nicht nur am Beutenberg beheimatet sind, sondern über die ganze Stadt verteilt sind. Die Forscher arbeiten eng zusammen mit dem Fraunhofer IOF nebenan, aber auch mit anderen Instituten. Neben der Forschung hat das Center u.a. die wichtige Aufgabe, den Kontakt zur Wirtschaft herzustellen und zu halten. Von dort werden Infos zu benötigten Ausbildungsinhalten abgefragt. Auch werden gemeinsame Projekte realisiert, sowohl im Center als auch in den Firmen. Dabei haben Praktika von Studenten einen hohen Stellenwert. Auch profitieren sie von einer Vielfalt an Spezialisierungen an Ausbildungsrichtungen. 95% der im Center lernenden Studenten kommen nicht aus Deutschland. Im „Kampf um die besten Köpfe“ steht die FSU damit im internationalen Wettbewerb, vor allem bei dieser Hochtechnologie.

Im zweiten Vortrag führte Dr. Falk Eilenberger vom benachbarten Fraunhofer IOF die Zuhörer in die Welt der Quantenoptik und Photonen ein. Anschaulich erläuterte er die „Funktionsweise“ und Besonderheiten der Quantenoptik gegenüber der „herkömmlichen“ Optik. Als Beispiel für eine erste praktische Anwendung beschrieb er die Verschlüsselung von Datenübertragungen durch verschränkte Photonen. Weitere Einsatzgebiete sind die Computer- und Kommunikationstechniktechnik, die Bildverarbeitung und die Sensortechnik. Dr. Eilenberger wies ausdrücklich darauf hin, dass hier Impulse für Anwendungsmöglichkeiten aus der Industrie und Wirtschaft sehr gewünscht sind. Dr. Jobst Ziebell wies in diesen Zusammenhang noch auf das vom BMBF geförderte Verbundprojekt qp-tech.edu Quantum Photonic Technology Education, an dem neben der FSU noch die Universitäten in Erlangen, Ulm und Paderborn beteiligt sind. Ziel des noch bis Ende 2024 laufenden Projektes ist es, Wissen über die Quantentechnologie in die Wirtschaft zu bringen, z.B. durch Workshops vor Ort oder auch online.

Zum Abschluss des Treffens wurden den Teilnehmern in zwei Laboren des Abbe Centers anhand von kleinen Experimenten u.a. die im Vortrag genannten Eigenschaften von Photonen veranschaulicht.

Ein herzliches Dankeschön an Dr. Helgert und sein Team vom Abbe Center of Photonics für die Gastfreundschaft und die Rundgänge durch die Labore sowie an die Referenten für die Vorträge. Ein besonderes Dankeschön an Dr. Jobst Ziebell und Dr. Natalia Kluth von NUCLEUS für die perfekte Vorbereitung.

Text und Bilder: Dietmar Winter

TExt

Ausklang wie immer bei einem kleinen Imbiss, wobei das Gesehene und Gehörte besprochen und neue Kontakte geknüpft werden.

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