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Annekatrin Buhl

Themen

Unternehmertum
07.05.2021

Annekatrin Buhl

Die Beraterin für Employer Branding im Interview für die Initiative „Starke Frauen – Starker Mittelstand“.

Wie sind Sie dazu gekommen, Unternehmerin zu werden?

Ich war immer felsenfest davon überzeugt, dass ich nie selbstständig sein könnte. Ich habe mich einfach nicht für den Typ Mensch gehalten. Das hat sich eines Tages geändert: Durch Umstrukturierungen bei meinem Arbeitgeber habe ich neue Chefs bekommen, die mir strategische Projekte entziehen wollten und durch die sich das Arbeitsklima grundlegend geändert hat. In dieser Zeit habe ich sehr viel darüber nachgedacht, was mir im Leben und beim Arbeiten wichtig ist. Unabhängigkeit und Selbstbestimmung waren und sind bis heute meine Motivatoren. Als ich das erkannt habe, lag die Entscheidung für mich auf der Hand: Ich musste mich einfach selbstständig machen.

Wenn Sie in der Zeit zurückgehen könnten, würden Sie denselben Weg nochmal gehen? Oder würden Sie etwas anders machen?

Ich bereue keine Sekunde seit dieser Entscheidung. Etwas würde ich rückblickend allerdings anders machen: Ich würde mir zum einen früher Unterstützung durch Partnerinnen und Partner, durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter suchen, zum anderen würde ich mir von Anfang an selbst Urlaub einreichen und den auch verpflichtend nehmen. Denn der Erfolg hat mich sehr schnell überrollt. Wenn man sich voll und ganz hinter das eigene Business klemmt, dann kommt auch der Erfolg. Nur für den muss man sich auch rechtzeitig wappnen.

Welche Entscheidung würden Sie für sich als die Wegweisendste bezeichnen oder auch die, aus der Sie am meisten gelernt haben?

Meine eigene Positionierung war ein Scheidepunkt. Ich komme aus der Kommunikationsberatung und habe mich in dieser Funktion viele Jahre mit Employer Branding beschäftigt. Am Anfang hatte ich Zweifel, ob ich mit einer spitzen Positionierung genügend Aufträge bekomme. Also fuhr ich anfangs zweigleisig mit Arbeitgeber- und Unternehmenskommunikation. Ich habe aber schnell festgestellt, dass ich meine Geschichte so nicht erzählen kann und habe schließlich das als Fokus gewählt, wofür mein Herz schlägt: Employer Branding. Und es hat sich schnell gezeigt, dass der Bedarf an Beratung und Unterstützung beim Thema Arbeitgebermarke und Arbeitgeberkommunikation im Mittelstand sehr groß ist.

Womit beschäftigen Sie sich derzeit besonders intensiv?

Ich baue gerade einen Do-it-yourself-Online-Kurs für Employer Branding auf, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur die Basis des Employer Brandings lernen, sondern ihre eigene Arbeitgebermarke entwickeln. Denn viele KMU können sich externe Beraterinnen und Berater für Employer Branding nicht leisten, aber für sie ist es besonders wichtig, sich bei Bewerberinnen und Bewerbern als attraktiver Arbeitgeber bekannt zu machen.

Welche Botschaft möchten Sie anderen Unternehmerinnen mitgeben?

Seid mutig und positioniert euch genau in der Nische, in der Ihr Expertinnen seid. Habt keine Angst, dass das nicht genug sein könnte. Und stellt euch und eure Expertise ins Rampenlicht!

Was schätzen Sie am Verband Der Mittelstand. BVMW besonders?

Der BVMW ist nicht einfach nur ein Netzwerk, sondern ein Nutzwerk. Wenn ich Partnerinnen und Partner für ein Projekt suche, muss ich nur anrufen. Was ich ganz besonders schätze: Die wunderbar offene und herzliche Atmosphäre, sobald ich mit Mitgliedern ins Gespräch komme – und die besonderen Networking-Formate, ob in persona vor Ort oder virtuell. Im BVMW ist Netzwerken nicht nur Arbeit, sondern auch Vergnügen.

Wie sollten Mittelständlerinnen Ihrer Meinung nach die Krise nutzen?

Mittelständler sollten Krisenzeiten für eine strategische Neuausrichtung nutzen, egal ob es um die längst überfällige Digitalisierung geht oder um den Aufbau einer Arbeitgebermarke. Im Tagesgeschäft fehlt oft die Zeit für diese Projekte, die aber auch nach der Krise so elementar wichtig sind, damit der Mittelstand zukunftsfähig bleibt.

Infos zur Person

Annekatrin Buhl ist Employer-Branding-Beraterin für den Mittelstand. Sie unterstützt Unternehmen dabei, aus ihren Stärken eine überzeugende Arbeitgebermarke aufzubauen und damit qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden und langfristig zu binden. Sie kommt ursprünglich aus der Unternehmenskommunikation und ergänzt mit dieser Expertise das HR-Know-how der Personalabteilungen. Seit mehr als 10 Jahren arbeitet sie im Employer Branding – und das überaus erfolgreich: Sie hat den Gold Stevie Award in der Kategorie Brand Management erhalten und war mit Kunden für gleich mehrere HR Excellence Awards nominiert.

Infos zum Unternehmen

Arbeitgebermarkenentwicklung mit den Schwerpunkten:

  • Analyse von Arbeitgeberstärken, Bewerberwünschen und Wettbewerbern
  • Definition der Employer Value Proposition (EVP)
  • Konzeption und Umsetzung der Arbeitgeberkommunikation
  • Evaluation
  • Interne Projektkommunikation

www.die-employer-branding-beraterin.de

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