Ilona Vogel

Die Gründerin der Ilona Vogel GmbH im Interview für die Initiative „Starke Frauen – Starker Mittelstand“.

Wie sind Sie dazu gekommen, Unternehmerin zu werden?

Ins Berufsleben startete ich mit einer Ausbildung im öffentlichen Dienst. Dort entwickelte ich mich von der einfachen Auszubildenden über eine Ausbildung im gehobenen Dienst (Bachelor), die Ausbildung für den höheren Dienst (Master of Public Administration) bis zur Bürgermeisterkandidatin. Während meiner Berufstätigkeit wurde mir immer wieder deutlich, dass die fachliche Ausbildung zwar viel wert ist, aber der eigentliche Erfolg im Beruf steht und fällt mit den sozialen Kompetenzen der Menschen.

Ich übernahm Verantwortung: Als Unternehmerin bringe ich heute soziale Kompetenzen ins Berufsleben. Ich liebe mittlerweile Konflikte, wenn es nicht meine Eigenen sind!

Wenn Sie in der Zeit zurückgehen könnten, würden Sie denselben Weg nochmal gehen? Oder würden Sie etwas anders machen?

Hätte man mich vor 20 Jahren gefragt, ob ich es mir jemals vorstellen könnte, Unternehmerin zu sein, hätte ich denjenigen wahrscheinlich entsetzt angesehen. Aber im Laufe der Berufsjahre entwickelte sich bei mir das Herzensthema: Mit sozialen Kompetenzen wird das Leben leichter. Da einer meiner Werte Sicherheit ist, habe ich die Entscheidung für mehr Freiheit als Unternehmerin erst verhältnismäßig spät getroffen. Aber: ich würde sie jederzeit wieder treffen! Vielleicht würde ich den Werten Freiheit und Unabhängigkeit etwas früher mehr Gewicht einräumen.

Welche Entscheidung würden Sie für sich als die Wegweisendste bezeichnen oder auch die, aus der Sie am meisten gelernt haben?

Das Studium der Sozialen Kompetenzen an der Hochschule Fulda hat mich wegweisend geprägt. Während dieses Studiums lernt man zuerst am meisten über sich selbst und was das eigene Verhalten mit dem sozialen Miteinander zu tun hat. Diese Erkenntnis mit dem anschließenden Transfer hat dazu geführt, dass ich mich dazu entschieden habe, das Thema in die Welt zu tragen – naja, sagen wir mal in den deutschsprachigen Raum.

Womit beschäftigen Sie sich derzeit besonders intensiv? (Bspw. Digitalisierung, Personal, Design, etc.)

Im Augenblick beschäftige ich mich am meisten mit dem Thema, wie auch Behörden einem Fachkräftemangel entgegensteuern können, indem sie die Bedürfnisse der Mitarbeitenden ernst nehmen, Konflikte in Teams lösen, für ein gutes soziales Miteinander sorgen, Führungskräfte unterstützen und so endlich auch zu modernen Arbeitgebern werden.

Welche Botschaft möchten Sie anderen Unternehmerinnen mitgeben?

Der wichtigste Schritt ist, den Mut zu haben, seinen Traum oder das Herzensthema in ein Unternehmen zu packen. Dabei helfen Netzwerke, in denen man von anderen lernen und sich Dinge abschauen kann. Man muss nicht alles alleine schaffen, es gibt Hilfen – man muss sie nur suchen und annehmen.
Das könnte der BVMW sein. Also trau Dich!

Was schätzen Sie am Verband Der Mittelstand. BVMW besonders?

Der BVMW bietet ein solches Netzwerk mit vielen regionalen und überregionalen Veranstaltungen. Die regionalen Ansprechpartner unterstützen dabei, die richtigen Netzwerkpartner zu finden, um bei der passenden Zielgruppe zu landen, einen Austausch möglich zu machen und sich weiter zu entwickeln.