Die Mehrheit der mittelständischen Unternehmen in Deutschland fühlen sich von den politischen Akteuren unverstanden und nicht ernst genommen. Das geht aus der aktuellen BVMW-Umfrage aus dem Monat August hervor. Auf die Frage „Haben Sie das Gefühl, dass die politischen Entscheidungsträger Ihre Anliegen verstehen und ernst nehmen?“, antworteten mehr als 75 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer mit Nein.
Mehrheitlich stimmten die Unternehmen außerdem den Aussagen zu, dass die Politik die Sorgen des Mittelstandes ignoriere, falsche Prioritäten setze, zu sehr mit sich selbst beschäftigt sei und über zu wenig Mut und Mittelstandskompetenz verfüge.
„Wer die Ergebnisse dieser Umfrage liest, wundert sich nicht, dass sich jetzt auch Unternehmerinnen und Unternehmer von der Politik abwenden“, sagt Mittelstandschef Christoph Ahlhaus. „Dies ist ein beunruhigendes Signal, nicht nur mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen in Hessen und Bayern, sondern auch für die politische und soziale Balance in Deutschland insgesamt“, so Ahlhaus.
In der BVMW-Umfrage räumen die Mittelständler auch mit dem Vorurteil auf, dass Engagement für kleinere und mittlere Unternehmen zwangsläufig viel Geld erfordern würde. 52 Prozent wäre es am liebsten, die Politik würde für gute Rahmenbedingungen sorgen und sich ansonsten aus dem Wirtschaftsleben heraushalten. Auf die Frage, was die Politik für einen Neustart in Deutschland jetzt tun müsste, geben die Befragten sogar klare Empfehlungen, die gar nichts kosten: Entbürokratisieren und dem Mittelstand zuhören.