2023 03 06 BVMW Wetterau News Fiona Ruff 2030

Themen

Unternehmertum
06.03.2023

Herzlich willkommen im BVMW: Fiona Ruff, 2030*, Eppstein

Für mehr Sichtbarkeit: ein Branchenverzeichnis von frauen(mit)geführten Unternehmen

2030* ist die erste deutschlandweite Plattform, die frauen(mit)geführte Unternehmen sichtbar macht und aufzeigt, welchen positiven Impact sie auf unsere Wirtschaft haben.

„Das ist unser Beitrag zur Erreichung der Agenda 2030 – Ziel Nr. 5 ´Geschlechtergerechtigkeit´“, sagt Fiona Ruff, Gründerin der Plattform. Die Geschäftsfrau mit Erfahrung als Unternehmerin und Leiterin in internationalen Konzernen ist in Deutschland und Irland zu Hause. Bei Zonta International hat sie verschiedene Führungsaufgaben. Zu ihrem Team gehört Susanne von Bassewitz. Sie ist Unternehmenskommunikatorin mit langjähriger Erfahrung in internationalen Konzernen und als selbstständige Unternehmerin. Von 2018 bis 2020 war sie President & CEO von Zonta International. Die Dritte im Bunde ist Martina Müllender, Mediengestalterin mit Schwerpunkt Webdesign. Sie spricht verhandlungssicher HTML, CSS und SEO und ist Fachkraft für Stressmanagement. Getreu dem Motto „Zusammen sind wir stärker“ möchte das Team von 2030* viele Menschen mit seiner Vision erreichen.

2030* möchte frauen(mit)geführte Unternehmen sichtbar machen und empowern, weil Frauen mit ihren Werten und Kompetenzen unsere Gesellschaft bereichern und weil Diversität in der Wirtschaft optimale Ergebnisse liefert. Davon ist Fiona überzeugt. Frauen(mit)geführte Unternehmen fördern Eigenschaften wie Gerechtigkeit, Diversität, Inklusion, Nachhaltigkeit – nachhaltiges Wachstum, Umweltfreundlichkeit, Respekt gegenüber Mensch, Tier und unserem Planeten. Sie sind offen gegenüber der Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Equal Pay und gleichen Chancen für alle und schätzen Kollaboration, Kommunikation, Empathie und Toleranz.

Wer gilt als frauen(mit)geführtes Unternehmen?
Unternehmen gelten als frauen(mit)geführt, wenn sie einen Frauenanteil von mindestens 50 % in der Geschäftsführung / im Vorstand / im Gründungsteam, im Unternehmen aufweisen oder einen weiblichen CEO haben oder (Solo-)Selbstständige sind. Um dies authentifizieren zu können, prüfen Fiona und ihr Team, ob dies auf der Firmenwebseite und/oder dem Firmen-Social Media Account klar zu erkennen ist. Es kann aber auch durch offizielle Unterlagen bestätigt werden; z.B. durch die Einreichung eines Auszugs aus dem Handelsregister, einer Gewerbeeintragung, eines Schreibens vom Finanzamt, usw. Das Procedere ist relativ einfach. Interessierte Unternehmerinnen erstellen ihr Geschäftsprofil und reichen es ein, die Plattform-Redaktion prüft den Eintrag vor Veröffentlichung, ob das Unternehmen die genannten Kriterien erfüllt.

Netzwerke sind wichtig, aber nicht ausreichend
Obwohl sich in den letzten Jahren sehr viel getan hat, seien da aktuell immer noch einige, teils unsichtbare Barrieren zur Gleichberechtigung. Erstens fehle es an Einsicht. Die meisten Männer, aber auch viele Frauen, sehen keinen Bedarf. "Die Gleichberechtigung ist doch in der deutschen Verfassung verankert, Frauen haben die gleichen Rechte wie Männer. Frauen können studieren, was sie wollen und können sich auf Führungspositionen bewerben. Wenn sie dies nicht tun, ist es ihre freiwillige Entscheidung." „So hören wir es oft“, berichtet Fiona. Darüber hinaus herrsche die Meinung: "Frauen sind sowieso nicht besser als Männer – manchmal sind sie sogar schlechter. Also warum Frauen fördern? Nur die geeignetste Person verdient den Top-Job."

Zweitens fehle es an Sichtbarkeit. Schon mal nach einer Rechtsanwältin, Fotografin oder Webdesignerin im Internet gesucht? Und einen Rechtsanwalt, Fotograf oder Webdesigner gefunden? Fakt ist, dass frauengeführte Unternehmen oft weniger sichtbar sind. Wir finden sie nicht, wenn wir sie suchen (falls wir sie suchen). Und wählen dann das nächstbeste – mal wieder ein männergeführtes Unternehmen.

Drittens, wir hoffen, die anderen werden es richten. Wir Kund*innen (Verbraucher*innen und Einkäufer*innen) erwarten, dass die Gleichberechtigung von der Regierung und von den großen Konzernen geregelt wird. Sie müssen ausreichend Frauen in Führungspositionen besetzen, müssen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sicherstellen, müssen Frauen die gleichen Gehälter wie Männern zahlen. „Dabei vergessen wir, dass auch wir Kund*innen eine große Macht haben, die Gleichberechtigung voranzutreiben“, ist Fiona sicher.

Die Macht der Kund*innen
Wir entscheiden jeden Tag, von welchem Unternehmen wir unsere Produkte und Dienstleistungen kaufen. Je mehr wir von männergeführten Unternehmen kaufen, denen Gleichstellung möglicherweise völlig egal ist, desto weniger bekommen wir eine gleichberechtigte Welt. Umgekehrt hört es sich viel besser an: je mehr wir von frauen(mit)geführten Unternehmen kaufen, desto mehr erfolgreiche Unternehmer*innen gibt es in unserer Wirtschaft. Und erfolgreiche Unternehmer*innen haben Einfluss – unmittelbar auf die Firmenkultur (Gehälter, Vereinbarkeit von Beruf und Familie) sowie auf lokale und oft nationale Politik.

Gemischte Recherche-Ergebnisse
Fiona und Susanne haben recherchiert und viele tolle Frauen-Netzwerke und inspirierende Frauen-Organisationen gefunden. Ihnen ist aber aufgefallen, dass ein einfaches branchenübergreifendes Verzeichnis von frauengeführten Unternehmen in Deutschland fehlt. Die Menschen, die gerne einen Teil ihrer Produkte und Dienstleistungen bei frauengeführten Unternehmen kaufen würden, finden die Unternehmen nicht. Oder nur durch mühsames Nachfragen bei Freunden oder langwierige Recherchen im Internet. Es gibt bereits viele großartige Frauen-Netzwerke, Organisationen und Verbände in Deutschland, die Frauen empowern, stärken und vernetzen. Als Plattform möchte 2030* Kooperationen mit denjenigen knüpfen, die sich mit den Werten und Zielen von 2030* identifizieren. „Es macht einfach Sinn, unsere Kräfte zu bündeln, um mehr Sichtbarkeit und Reichweite für uns alle und unsere Ziele zu erreichen und mehr Schlagkraft zu entwickeln“, ist die Gründerin überzeugt. Unter Kooperation versteht 2030* die gegenseitige Sichtbarkeit. „Jedes Partner-Netzwerk darf kostenlos ein Profil auf unserer Plattform erstellen und wir stellen sie gerne in unserer Community vor. Gelegentlich veranstalten wir gemeinsame Events und entwickeln spannende Angebote für unsere Mitglieder“, erläutert die Gründerin das Konzept

Das Team hat sich gefragt, ob Verbraucher*innen, denen der Zugang zu solchen Unternehmen erleichtert wurde, dann auch öfter dort einkaufen würden. Deshalb wurde eine Umfrage unter Unternehmer*innen und Verbraucher*innen durchgeführt. Die Rückmeldung war gemischt, aber in beiden Gruppen gleich. 30 % würden definitiv ein Branchenverzeichnis von frauengeführten Unternehmen aller Art nutzen. 30 % würden es nur nutzen, wenn es seriös, umfangreich und einfach in der Handhabung wäre. Und 30 % waren eher skeptisch.

Mehr denn je ist das Team überzeugt, dass Initiativen wie 2030* gebraucht werden. Fiona: „Wir müssen einfach alles für eine gleichberechtigte Welt tun. Gerade jetzt, wo uns andere Themen wie Klimawandel, Krieg gegen die Ukraine, Energiekrise, Inflation … so sehr beschäftigen. Gerade jetzt und gerade deswegen brauchen die Stärken von Frauen und Männer, um in allen diesen Belangen kluge nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Nur so können wir für die riesigen Herausforderungen für diese gesamte Menschheit bewältigen und eine gute Zukunft für alle gestalten.


Firmeninfos
Fiona Ruff
Fiona Ruff / 2030*
Am Heinzberg 1
65817 Eppstein
Telefon: 0172-7969283
contact@2030.network
https://2030.network/


(Text Annette Windus, Redaktionsbüro Wortschatz)

Verwandte Artikel