Mit der Entlassung von Bundesminister Christian Lindner durch Bundeskanzler Olaf Scholz am gestrigen Abend besteht die Ampel-Bundesregierung nicht länger fort.
So mancher Unternehmer war der Meinung sich voll auf sein Unternehmen zu konzentrieren und Politik, Politik sein zu lassen. Jetzt wird so mancher davon eingeholt und es ist jetzt oft ein „schmerzlicher“ Erkenntnisprozess, dass sich auch Mittelständler mehr um die politischen Rahmenbedingungen Gedanken machen sollten, sonst finden ihre Interessen keine Reflexion.
Neben allen „Aufgeregtheiten“ erklären uns viele Unternehmen, dass sie für die nächste Zeit gerüstet sind. Sie beherzigen die alte Weisheit „Wenn ich den Wind nicht ändern kann, dann kommt es darauf an, die richtigen Segel richtig zu setzen!“
Erst bei genauerem Hinsehen wird klar, dass die eigentlichen Herausforderungen eines nötigen Wandlungsprozesses, trotz aller politischer Hilfspakete und Gesetzesvorhaben, erst noch vor uns stehen.
Wird uns 2023 besonders im Osten und speziell in der Oberlausitz das Glück verlassen, wenn deutlich wird, wie das Geschäftsmodell Deutschland wegen der unausgereiften Balance der Energiewende und zunehmender Spaltung der Weltwirtschaft nicht mehr funktioniert? Wann gelangen wir an den Kipp-Punkt?
„Vielleicht sind Krisen unsere neue Normalität“ sagt Minister Habeck in Singapur und „es gibt heute keinen unpolitischen Handel mehr“. Gab es nie!
Meine Sorge ist, dass die Gesellschaft nicht darauf vorbereitet ist, die Problemstellungen, die so komplex und so verworren sind, dass man keine Lösungen mehr mit den herkömmlichen Mitteln „entwerfen“ kann (Vergleiche WirtschaftsWoche 11.11.22 Prof. Frieske).
Zumal die Bundesregierung ein Gesetz vorbereitet, dass mit zusätzlichen Verordnungen eine jährliche CO2-Emissionen-Einsparung bis 2030 erzwingen soll.
Rettet die Marktwirtschaft – kann man da nur sagen!! Damit dem Mittelstand der nötige Spielraum bleibt!
>1< Wir beurteilen fast täglich die Meldungen zur wirtschaftspolitischen Lage und lassen dabei die Positionen der Mitglieder einfließen; wie schon in der NEWS.Regional (11/2022) angekündigt, haben wir dabei folgende Schlussfolgerungen gezogen:
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Die Chancen des Strukturwandels in der Oberlausitz zu nutzen, heißt bei allen Projekten die Möglichkeiten der direkten oder indirekten Wertschöpfung für den Mittelstand zu erkennen. „Aus weniger mehr machen“ soll das Motto des 23. MiTag sein.
Jetzt kommt auch mit dem „Just Transition Fond (JTF)“ ab 2. Halbjahr 2023 eine direkte Förderung von Unternehmen in Frage: 374 Mio EUR stehen da für die Oberlausitz zur Verfügung. Wie damit eine höhere Wertschöpfung erreicht werden kann und die Produktivität wächst, damit die Region an Attraktivität gewinnt, wird auch mit schnell wirksamen Projekten entschieden, die zu mehr Wachstum und einem größeren Kundenstamm führen.
Da setzt unsere Initiative „Mittelstandsfreundliche Oberlausitz“ an. Eine Reihe von Gesprächen mit unseren Kommunalpolitikern sind geführt, weitere stehen im Plan, um das im JTF an erster Stelle stehende Partnerschaftsprinzip gebündelt umsetzen zu können.
Dazu gehört auch die intensivere Vernetzung von Mittelstand und Wissenschaft. Wie wichtig das ist, hat gerade (am 07.11.) die Eröffnung des Erweiterungsbaus beim Fraunhofer Kunststoffzentrum gezeigt.
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„Lustlos und begehrt“, so titelte die Wirtschaftswoche vom 11.11.22 und beschreibt so die Widersprüchlichkeit der aktuellen Lage am Arbeitsmarkt.
Kienbaum hat in einer Befragung herausgefunden: Mehr als 2/3 der Mitarbeiter haben mindestens einmal pro Woche null Bock auf Firma, Fleiß, Achtstundentag. Die Jahresüberstunden sind seit 2011 im Sinkflug. Und obwohl Deutschland in der Vollkasko-Falle ist, kommt nun auch noch das Bürgergeld.
Auch das 49 € -Ticket wird z.B. den größeren Städten wir Dresden und Umland helfen und der Attraktivität der ländlichen Regionen nicht zuträglich sein.
Mit der o.g. Initiative einer Mittelstandsregion müssen wir unsere Stärken zusammenbringen und in die Waagschale werfen, um diesen Entwicklungen etwas entgegensetzen zu können. Wenn unser Mitglied Gemeinde Rammenau (Bürgermeister Andreas Langhammer) den Platz 2 im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ belegt, ist das auch ein Beitrag – Herzlichen Glückwunsch!
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[nbsp]Mittelstand und Kultur bedingen sich gegenseitig gerade in diesen Zeiten, wo allzu schnell Feindbilder aller Art den Zusammenhalt einer wettbewerbsfähigen Region bedrohen.
Ein gelungener Bautzner Bühnenball (12.11.22) mit der Würdigung der Theater-Sponsoren liegt gerade hinter uns. Die Resonanz auf dieses wichtige Event hat aber nachgelassen -wir führen das auch auf die aktuelle Stimmung zurück. Zum Mittelstand trifft Kultur am 22.11.22 sollten wir auch darüber diskutieren.
Auch am 16.12.22 zum traditionellen WeihnachtsJazz in der Galerie Flox so kurz vor Weihnachten, ist Gelegenheit zum Netzwerken in besonderer Atmosphäre.
Am 06.01.23 spielt das BVMW- Mitglied Dresdner Residenz-Konzerte in der Blauen Kugel in Cunewalde; auch in Ihrem Stammhaus im Dresdner Zwinger am 18.01.23, dann zum BVMW-Neujahrskonzert.
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In der Rubrik erfolgreiche Unternehmen, wollen wir regelmäßig Unternehmen vorstellen:
Heute:
ATG Automations-Technik Gröditz GmbH [&] Co. KG (UnternehmerBeirat Herr Ulrich Keil). Haben Sie schon mal, was von „Aushalsen“ gehört? Nein, dann sollten Sie sich das Erfolgsbeispiel des ZIM (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) hier ansehen!
Die patentgeschützten ATG-Aushalsmaschinen stellen T-Stücke aus Rohrstücken, Edelstahl, Stahl und Kupfer für anspruchsvolle Projekte her.
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Die Digitalisierung im Gesundheitswesen geht – wenn auch in sehr langsamen Schritten -voran. Mit der „INFOkompakt online“ am 29.11.22, soll ein Beitrag zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement geleistet werden: „Die eAU – elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung und ihre Folgen für die Unternehmen“. Sie sollten wissen, was sie da ab 01.01.23 erwartet und wo Ärgernisse liegen könnten.
Wenn wir bedenken, wie lange schon Datenschützer das E-Rezept blockieren, kann man sich nur wundern und etwas verstehen, warum sich unsere Politiker schwer tun die Corona-Pandemie für beendet zu erklären, wo sich das Volk schon längst dazu entschieden hat und auch jeder persönlich sowie die Unternehmen Verantwortung übernehmen sollten.
Unternehmen können sich wieder auf ein Digitalisierungsprojekt des Mittelstand-Digital Zentrums Berlin bewerben.
In diesem Projekt werden dem ausgewählten Unternehmen digitale Mittel und Wege gezeigt, nachhaltiger zu agieren und sich intern auf ein papierloseres und effizienteres Arbeiten der Zukunft vorzubereiten.