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01.08.2022

Wie viel dürfen Shampoo, Waschmittel und Co. kosten?

Zahnpasta, Shampoo und Waschmittel sind im alltäglichen Leben unverzichtbar.

Autor: Thomas Keiser

Doch die Rohstoffpreise zur Herstellung von Kosmetik, Wasch- und Reinigungsmitteln sind dramatisch gestiegen. Und damit steigen die Endverbraucherpreise.

Jeder achte Euro, der heute im deutschen Lebensmittelhandel umgesetzt wird, wird für Schönheits- und Haushaltspflegeprodukte ausgegeben. Der Inlandsumsatz der Branche beläuft sich auf rund 19 Milliarden Euro pro Jahr. Somit hat Deutschland den mit Abstand größten Anteil am europäischen Markt von über 134 Milliarden Euro Umsatz – noch vor Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien. Der Umsatz sowie die hohe Alltagsrelevanz der Produkte machen die Branche zu einer wichtigen Säule des privaten Konsums in Deutschland, die bisher relativ krisenresistent gewesen ist.

Rohstoffpreise teilweise verdreifacht

Bei der Branchenbefragung des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel (IKW) im Dezember 2021 nahmen 89 Prozent der befragten Unternehmen die Marktentwicklungen noch als durchschnittlich oder besser wahr. Aktuell spitzen sich die alarmierenden Meldungen aus den IKW-Mitgliedsunternehmen allerdings zu: Dramatisch steigende Kosten, fehlende Rohstoffversorgung, gestörte Lieferketten. Rohstoffe wie Kunststoff, Tenside und Zitrusöl beispielsweise, die in der Herstellung von Produkten unserer Branche verwendet werden, haben sich teilweise bis zu dreifach verteuert. Bisher haben Verbraucherinnen und Verbraucher die Konsequenzen vor allem bei Preissteigerungen gespürt. Und folglich reagieren sie darauf mit Ausweichstrategien. Sie wechseln zu Handelsmarken, nutzen verstärkt Verkaufsaktionen oder verzichten gar auf Konsum.

Mittelstand unter Druck – schnelle Entlastung nötig Gerade der Mittelstand ist aktuell unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt und damit stark unter Druck: Seien es die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, die Folgen der Corona-Pandemie und des harten Lockdowns in China. Hinzu kommen Herausforderungen wie die Auswirkungen der EU-Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit im Rahmen des Green Deals. Die Politik ist hier gefordert, einerseits die Energie- und Rohstoffversorgung sicherzustellen, damit Produkte des täglichen Bedarfs wie Zahnpasta, Shampoo und Waschmittel hergestellt und zu vernünftigen Preisen von Verbrauchern eingekauft werden können. Zum anderen sollte die Politik Belastungen reduzieren und nicht durch regulatorische Vorgaben zusätzliche Hürden schaffen. Unternehmen müssen wettbewerbsfähig sein. Nur so lassen sich Innovationen auf den Markt bringen, die zum Beispiel zur Energie- und Ressourceneinsparung beitragen.

Fokus Beschaffung – wie sieht die Zukunft aus?

Was bedeutet die veränderte geopolitische und weltwirtschaftliche Situation für die Beschaffung von Rohstoffen, für Energieversorgung und Lieferketten? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die IKW-Mittelstandstagung unter dem Motto „ZEITENWENDE Fokus Beschaffung – Zukunftsanforderungen der Schönheits- und Haushaltspflege“ am 29. September 2022.

Unterstützung durch Markterschließungsprogramm

Ein weiteres zentrales Element der Mittelstandsförderung ist das von der IKW entwickelte Markterschließungsprogramm. Es besteht aus verschiedenen Komponenten zur verbesserten Erschließung von Geschäftspotenzialen für IKW-Mitgliedsfirmen. Darunter sind Auslandsmessen, Geschäftsanbahnungsreisen und weltweite Marktdaten-Analysen. Das Programm wird unterstützt u. a. durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, den Verband der Deutschen Messewirtschaft, die Außenhandelskammern, die Marktforschungsgesellschaft Euromonitor und Germany Trade and Invest.

Leistungsspektrum des Verbandes

Der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel unterstützt seine Mitglieder bei der Umsetzung von Vorschriften oder der Entwicklung von Auslandsmärkten, berät zu wissenschaftlichen und regulatorischen Themen und vertritt die Mitgliedsfirmen bei allen gesellschaftlich und politisch relevanten Bezugsgruppen.

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