Dr. Anke Skopec - BIFI - Berliner Institut für Innovationsforschung GmbH

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Themen

Gesundheit
Berlin, 10.04.2024 Lesezeit: 3 Minuten

Der Kampf gegen den Gender Data Gap

Die Herausforderungen und Chancen für die weibliche Gesundheit

Autorin: Dr. Anke Skopec

In der medizinischen Forschung und Praxis gibt es ein ernstes Problem, das häufig übersehen wird: den Gender Data Gap.

Bild mit Medikamenten

Dieser Begriff bezieht sich auf die unzureichende Berücksichtigung von Geschlechterunterschieden in der medizinischen Forschung, insbesondere in Bezug auf die Wirksamkeit und Sicherheit von Medikamenten. Die Auswirkungen dieses Gaps sind besonders gravierend für die Gesundheit von Frauen.

Die Problematik des Gender Data Gaps ergibt sich aus dem Umstand, dass Medikamente hauptsächlich an Männern getestet werden, und die Dosierungen dann auf Frauen angewendet werden, ohne deren spezifische Bedürfnisse zu berücksichtigen. Diese Vorgehensweise birgt erhebliche Risiken für die Gesundheit von Frauen. Studien zeigen, dass Frauen aufgrund des Gender Data Gaps häufiger von unerwünschten Nebenwirkungen betroffen sind, und, dass bestimmte Krankheiten bei Frauen oft nicht rechtzeitig diagnostiziert werden.

Die Auswirkungen des Gender Data Gaps beschränken sich nicht nur auf die individuelle Gesundheit von Frauen, sondern beeinträchtigen auch den gesamten Gesundheitssektor. Durch ineffektive Behandlungen und unerwünschte Nebenwirkungen entstehen erhebliche Kosten, die letztendlich von Gesundheitsdienstleistern, Versicherungen und sogar von den Patientinnen selbst getragen werden müssen. Darüber hinaus untergräbt der Gender Data Gap das Vertrauen der Öffentlichkeit in das Gesundheitssystem und die medizinische Forschung.

Doch es gibt Hoffnung. Die Schließung des Gender Data Gaps kann eine Vielzahl positiver Auswirkungen haben, insbesondere für die Gesundheit von Frauen. Wenn Medikamente an Frauen getestet und Dosierungen entsprechend angepasst werden, können effektivere Behandlungen entwickelt werden. Dies führt nicht nur zu einer besseren Gesundheit und Lebensqualität für Frauen, sondern kann auch die Gesamtkosten im Gesundheitswesen senken und das Risiko von Komplikationen minimieren.

In diesem Zusammenhang spielt GAIA - die Femtech-Allianz eine entscheidende Rolle. Als Vorreiter in der Femtech-Branche setzt sich das Netzwerk für die Schließung des Gender Data Gaps ein und fördert die Gleichberechtigung in der Medizin. Durch FuE-Kooperationsprojekte und die Vernetzung von Unternehmen und Forschungseinrichtungen trägt GAIA dazu bei, die Innovationskraft in Deutschland und Europa zu stärken und die Entwicklung gendergerechter Medizin voranzutreiben. Das Innovationsnetzwerk wurde 2023 von Dr. Anke Skopec, Mitglied des Unternehmerinnenkomitees der Initiative „Starke Frauen – Starker Mittelstand“ des BVMW, gegründet.

Sie richtet ihren Appell an alle Gesundheits- und Sportdienstleister, Technologieunternehmen und Forschungseinrichtungen:

“Es ist an der Zeit, sich für die Förderung der weiblichen Gesundheit einzusetzen und GAIA, der Femtech-Allianz beizutreten. Gemeinsam können wir dazu beitragen, das Gender Data Gap zu schließen und eine gerechtere und effektivere medizinische Versorgung für alle zu schaffen.”

Dr. Anke Skopec

Die Mitgliedschaftsmodelle bieten jedem die Möglichkeit dabei zu sein (www.gaia-femtech.com).

Sie sind herzlich eingeladen zum Community-Brunch am 19.04.2024, von 9.30 bis 12.30 Uhr im Zimt und Zucker in Berlin.

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