Unternehmensbesuch bei Rauschert in Oberbettingen  mit MdB Patrick Schnieder und MdL Gordon Schnieder

BVMW / Maximilian Fuchs

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12.09.2023

#MittelstandDirekt

Unternehmensbesuch bei Rauschert in Oberbettingen mit MdB Patrick Schnieder und MdL Gordon Schnieder

Autor: Maximilian Fuchs Pressereferent Mitte (Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland)

Oberbettingen. Im Rahmen der „Unternehmensbesuche: #MittelstandDirekt“ bringt der BVMW mittelständische Unternehmen mit Vertreterinnen und Vertretern der Politik zusammen.

Am 30. August kamen die beiden CDU-Politiker Patrick Schnieder (Mitglied des Bundestages) und Gordon Schnieder (Landtagsgeordneter Rheinland-Pfalz) sowie Hans-Peter Pick (BVMW Gebietsleiter Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland) bei der Firma Rauschert in Oberbettingen zum Unternehmergespräch vorbei. Der Hidden Champion ist ein weltweit führender Hersteller von Technischer Keramik, Kunststoff-Formteilen und Bauelementen und Baugruppen.

Der Standort liegt unweit der Kyll. Dieser Tage ein friedlicher Wasserlauf, kann er bei Starkregen zum reißenden Fluss werden. Bei der Flutkatastrophe in der Nacht vom 14. Juli 2021 war das Wasser nicht mehr zu bremsen und drang sogar in die Produktionshallen ein. Ein Szenario, das vielen betroffenen Haushalten und Unternehmen in Rheinland-Pfalz noch immer zu schaffen macht. Von der Politik, die damals rasche und unbürokratische Hilfe versprach, zeigt sich Geschäftsführer Theo teBaay enttäuscht: „Bei uns ist ein Schaden im hohen sechsstelligen Bereich entstanden. Die Antragsformalitäten sind kompliziert; einfach und unbürokratisch geht anders. Die Gutachten der jeweiligen Versicherer werden nicht anerkannt. Anstatt dass nur die Zusammenfassung der Daten aus den jeweiligen Gutachten übermittelt werden können, müssen diese Zahlen umständliche in das komplizierte mehrseitige Onlineformular transferiert werden, was teilweise gar nicht möglich ist. Daher wundert es mich auch nicht, dass aus dem Wiederaufbaufonds noch nicht viele Gelder abgerufen wurden. Das läuft, so der Austausch mit meinen Kollegen, in NRW deutlich besser“.

Auch die nahe gelegene Bahnstrecke ist durch die Flut noch immer unterbrochen, die mäßig ausgebaute Infrastruktur damit zusätzlich belastet. „In den Ballungszentren hat man oftmals gar keine Vorstellung von den Herausforderungen im ländlichen Raum“, so teBaay weiter. Ein Appell, in Richtung der Politik. Anstatt jedoch „blind in den ÖPNV zu investieren“, hält Gordon Schnieder eine höhere Anzahl an Rufbussen für eine sinnvolle Maßnahme, um die Mobilität in der Region auszubauen. „Damit können Ressourcen in Form von regulären Busfahrten, die teilweise nur wenige Personen transportieren, besser ausgelastet und koordiniert werden“, ist der Landtagsabgeordnete überzeugt. Ebenfalls Teil der infrastrukturellen Probleme ist das Krankenhaussterben und die medizinische Grundversorgung im Landkreis. „Es ist echt ein echtes Problem, junge Familien hier in die Region zu bekommen, wenn klar ist, dass es keine ausreichende Anzahl an Ärztinnen und Ärzten gibt. Ein deutliches Handicap bei der Umwerbung von Fachkräften“, so Theo teBaay.

Eine Antwort auf die fehlenden Fachkräfte ist der Zuzug von Expertinnen und Experten aus dem Ausland. Dennoch kommen die Kommunen schon jetzt in vielen Bereichen an ihre Belastungsgrenzen. „Das betrifft nicht nur Wohnraum, sondern auch Einrichtungen wie Kindergärten, die einfach nicht genügend Plätze zur Verfügung stellen können“, so Patrick Schnieder. „Die aktuelle Migrationssituation verunsichert die Menschen massiv. Daher ist es wichtig, dass wir eine Antwort darauf finden und die klare Grenze zwischen Arbeits- und Asylmigration eingehalten wird“, so der Bundestagsabgeordnete. Als Beispiel, wie es gelingen kann, müsse man nach Kanada blicken, die mit ihrem Punktesystem ein erfolgreiches Immigrationssystem etabliert haben.

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