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04.02.2022

KfW Nachfolge-Monitoring 2021 | Familiennachfolge in der Krise beliebt

In der Corona Krise wurden Zukunftsplanungen von vielen mittelständischen Unternehmen verschoben. Nun rückt die Planung der Nachfolge wieder vermehrt auf die Agenda.

Die Zahl der Unternehmen mit älteren Inhaberinnen und Inhabern steigt kontinuierlich an

Bis zum Ende des Jahres 2022 streben 230.000 KMU eine Nachfolge an. Bis 2025 werden sich bis zu 600.000 KMU mit dem Thema auseinandersetzten müssen. Der größte Teil der Unternehmerinnen und Unternehmer möchte das Unternehmen an eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger übergeben. Der erhöhte Nachfolgerbedarf kommt nicht überraschend. Die Zahl der Unternehmerschaften von über 60-Jährigen nahm in den letzten 20 Jahren um 16 Prozent zu. Zugleich sank der Anteil junger Unternehmerinnen und Unternehmer über die letzten Jahre. Der Altersdurchschnitt stieg von 45 auf 53 Jahre. Zum Vergleich: Das Durchschnittsalter der Beschäftigten in Deutschland beträgt 44 Jahre. Wenn die geburtenstarken Jahrgänge sich in den kommenden Jahren aus der Erwerbstätigkeit zurückziehen, wird sich der aktuelle Mangel an Nachfolgern nochmals verstärken. Somit muss das Thema der ungewollten Unternehmensstilllegungen von der Politik schnellstmöglich angegangen werden. Schon gegenwärtig ist es nicht möglich, Nachfolgerinnen oder Nachfolger für alle Unternehmen zu finden. Auch ist ein Anstieg der Übernahmegründungen nicht absehbar, da von vielen Erwerbstätigen die Arbeit in einer abhängigen Beschäftigung bevorzugt wird.

Familiennachfolgen wurden in der Krise wieder beliebter

Bei genauer Betrachtung der Unternehmensgründungen fällt auf, dass vier von zehn Übernahmegründungen innerhalb der Familie stattfinden. Dabei wurden bis 2019 stetig weniger Familiennachfolgen eingeleitet. Diese Entwicklung hängt mit der demografischen Entwicklung zusammen, die scheidende Unternehmergeneration hat historisch weniger Kinder, und Bildungs- und Berufswege werden durch individuelle Interessen geleitet. Erst zum Jahr 2020 stiegen die Familienübernahmen an, während externe Unternehmensübernahmen zurückgegangen sind. Somit verschiebt sich aus der Sicht der mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmer die Präferenzen in Richtung der Familiennachfolge.

Die Expertinnen und Experten des BVMW empfehlen aufgrund der aktuellen Entwicklung, sich frühzeitig mit dem Thema Nachfolge auseinanderzusetzen. Im letzten Jahr haben nur 28 Prozent der Suchenden eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für das eigene Unternehmen gefunden. Da immer weniger potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten zur Verfügung stehen, ist auch die Zahl der kurzfristig anstehenden Nachfolgen gestiegen. Der Expertenkreis Unternehmensnachfolge empfiehlt für die Nachfolge mindestens fünf Jahre einzuplanen. In kurzfristig anstehenden Übergaben kann vor allem der Wunsch nach einem externen Verkauf oftmals nicht erfüllt werden. Mit Blick auf die kommenden fünf Jahre sind daher familieninterne Nachfolgen besser vorbereitet als externe Nachfolgewünsche. Dennoch sollte die externe Übernahme als Option nicht vernachlässigt werden. Zunehmend wird es wichtiger, mehrere Nachfolgevarianten parallel in Betracht zu ziehen.

Für Ihre persönliche Nachfolgesituation geeignete Varianten empfehlen Ihnen unsere Expertinnen und Experten für Unternehmensnachfolge.

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